Hütte Rifugio Averau
Unsere Geschichte
Familie, Bergsteigen und Gastlichkeit
Alles begann am 10. August 1874, als Santo Siorpaesden Gipfel des Berges Averau erreichte.
Die waghalsigen Unternehmungen von Santo Siorpaes, einer der größten Bergführer seiner Zeit und Erstbesteiger von vielen der berühmtesten Dolomitengipfel, sind auf die Zeitspanne von 1864 bis 1881 zurückzuführen. Dazu zählen die Erschließung von etwa dreißig neue Routen, von denen 28 Erstbesteigungen waren, und zwar nicht nur in der Region Ampezzo oder in den umliegenden Tälern, sondern auch außerhalb seines Umfelds. Der Bergsteiger Julius Meurer berichtet, dass Santo 1878 den einhundertelfsten Gipfel in über 3000 m ü.M. erzwang.
Die gastronomische Ader der Familie Siorpaes ist jedoch auf Giovanni zurückzuführen. Den Spuren seines Vaters Santo und seines Bruders Pietro folgend, erhielt er im Alter von 21 Jahren die Genehmigung, den Beruf des Alpenführers auszuüben (1890). So begann seine intensive Tätigkeit in den Bergen, die durch etwa zwanzig Erstbesteigungen und mehrere Wiederholungen zahlreicher klassischer Routen gekennzeichnet war, die damals in den Ampezzaner Dolomiten und in der Umgebung sehr beliebt waren. Während dieser Zeit erschloss Giovanni zahlreiche Routen: Die bekannteste ist zweifelsohne die Dimai-Route (1. August 1901, A. Dimai, G. Siorpaes, A. Verzi, I. und R. von Eötvös) an der Südseite der Tofana di Rozes. Dank des als Bergführer verdienten Einkommens gelang es ihm, Anfang des 20. Jahrhunderts ein Hotel im Gemärk (Cimabanche) zu eröffnen.
Während des Ersten Weltkriegs wird das Hotel zerstört und die Familie flieht nach Innsbruck. Nach Kriegsende nach Italien zurückgekehrt, übernimmt die Familie dank der Entschädigung für den Verlust ihres Hotels im Gemärk einige Hotels in Cortina d’Ampezzo.
1939 beschließt Eugenio „Tati“ Siorpaes, Giovannis Sohn, mit der ganzen Familie (seiner Frau Giuseppina und neun Kindern) nach Salzburg umzuziehen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt die Familie nach Cortina zurück. Ado, Eugenios zweiter Sohn, und seine Frau Augusta Pansolin eröffneten 1957 das Restaurant Rio Gere, das noch immer von seinen Nachkommen geführt wird.
1980 kauften Ados Sohn. Sandro Siorpaes und seine Frau Paola De Lorenzi die Hütte Rifugio Averau von der Familie Finazzer. Diese 1982 eingeweihte Schutzhütte wird heute auch von seinen Kindern, Matteo und Margot, mit viel Liebe und großem Engagement geführt.
Santo und seinen Unternehmungen ist ein Fresko an der Wand der Hütte gewidmet. Hier heißt er seine Gäste willkommen, während er das herrliche Panorama der Dolomiten betrachtet.
„Santo Siorpaes, ein mächtiger Gamsjäger; ein ehemaliger Soldat der österreichischen Armee, und nun ein Wächter der Wälder und örtlicher Weginspektor; ein aktiver, eifriger Kerl, braun wie eine Beere, mit Ehrlichkeit im Gesicht und einer offenen, lebhaften Art, die unsere Gunst auf den ersten Blick gewann.“
Amelia B. Edwards – 1872
HÖHE IN METERN
JAHRE GESCHICHTE
GEDECKE
BETTEN
Wo alles begann
DIE SCHUTZHÜTTE
ENDE DES 19. JAHRHUNDERTS
Die Gründung
Das erste Gebäude in diesem Gebiet wurde gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts errichtet: Ein einfaches Holzhaus ohne Fundament.
1903
Die erste Schutzhütte
1903 errichtete die Familie Finazzer ein zweistöckiges Ziegelgebäude mit niedrigem Dachboden, das mit vier 8-Bett-Zimmern ausgestattet war.
Das Restaurant wurde mit dem deutschen Namen Nuvolaupaβhütte eröffnet.
1916
Das Hauptquartier und das Feldkrankenhaus
Foto: Archiv Prof. Giacomel
Im Ersten Weltkrieg wurde die Hütte 1916 von der italienischen Armee besetzt, die sie zu ihrem Hauptquartier an der Frontlinie der 5 Torri machte, wo es vor dem Artilleriefeuer vom Lagazuoi geschützt war.
Um die Hütte herum wurden ein Feldkrankenhaus und andere kleine Holzgebäude für logistische Zwecke eingerichtet.
ENDE DES 1. WELTKRIEGES
Die Wiedereröffnung der Nuvolaupaβhütte
Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte das Anwesen an die Familie Finazzerzurück, die das Gebäude im Sommer wieder unter dem Namen Nuvolaupaβhütte eröffnete, das jedoch in den darauffolgenden Jahren vollständig zerstört wurde.
1974
Der Wiederaufbau
Mit dem Wiederaufbau des Gebäudes im Jahr 1974 begann die Familie Finazzer, das Gebiet am Giau-Pass zu erschließen.
1980
Hütte Rifugio Averau
1980 kaufte die Familie Siorpaes (Sandro und Paola) den Brüdern Walter und Osvaldo Finazzer das unvollendete Gebäude ab und eröffneten 1982 die Schutzhütte mit dem Namen Rifugio Averau.
2010
Der zweite Wiederaufbau
Sandro und Paola haben 1985 und 1988 weitere Renovierungsarbeiten durchgeführt. 2010 war jedoch das entscheidende Jahr, in dem die Hütte niedergerissen, neu aufgebaut und zu dem herrlichen Rifugio wurde, wie wir es heute kennen.
2020
Das Schicksal mischt die Karten
Im August 2020 mischt das Schicksal die Karten auf dem Spieltisch des Lebens und nimmt uns unsere geliebte Paola weg.
Ein unüberbrückbarer Verlust, der durch die unauslöschliche Erinnerung und die Energie gelindert wird, die sie noch zu übertragen vermag.
2022
Unsere ersten 40 Jahre
Es war großartig, diesen wichtigen Meilenstein gemeinsam mit langjährigen Freunden und treuen Kunden zu feiern.
Wir wurden von einer Welle voller Liebe und Zuneigung mitgerissen und sind bereit für weitere 40 Jahre mit Ihnen!